Empfehlung Luftwasser-Wärmepumpe vs. lokales Nahwärmenetz KFW40 Neubau

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M

Mark_xx

Hallo zusammen,

wir sind gerade kurz vor Baustart unseres Einfamilienhauses.

Eckdaten:
2 Vollgeschosse
200qm
kein Keller
KfW40 Standard
3 Personen
Photovoltaik Anlage 7-9 kWp (abh. Wärmepumpe bzw. Nahwärme), Speicher optional
Fußbodenheizung im gesamten Haus

Zur Energieversorgung gibt es zwei konkrete Alternativen, die uns angeboten wurden:

Option 1: Nahwärme

Technik: Übergabestation, Zähler und nachgeschalteten Kombispeicher für Heizung und Warmwasser (CS Solar KS-R 1000), dazu zwei 3kW Heizstäbe mit Steuerung zur Einspeisung von Photovoltaik Strom. Anliegende Temperatur durch Nahwärmenetz: 65-80 Grad

Grundpreis kWh unabhängig 300 Euro + 9,95Ct/kWh
Einmaliger Anschlusspreis inkl. Übergabestation: 14.000 Euro

Option 2: Luftwasserwärmepumpe

Technik: iDM ALM 4-12 mit integriertem Speicher (100l Heizung, 295l Warmwasser)

Vergleichspreis: 18.000 Euro

Die Gesamtkosten sprechen über die Laufzeit und einer angenommenen Lebenszeit der Wärmepumpe von 15 Jahren für die Nahwärme.

Zwei Fragen beschäftigen mich aber gerade:

Ich bin mir nur nicht sicher, ob ein Kombispeicher bei einer Nahwärme v.a. im Sommer so sinnvoll ist. Muss hier nicht z.B. zum Duschen der gesamte Puffer auf Temperatur gebracht werden, obwohl das Heizungswasser gar nicht benötigt wird. Bekomm ich hier evtl auch leicht Probleme mit Legionellen?

Ferner die Behauptung, dass eine Photovoltaik Anlage effizienter mit einer LW Wärmepumpe zusammenarbeitet als mit einem Heizstab, da zum Zeitpunkt des Wärmebedarf vermutlich keine 3-6 kW an der Photovoltaik Anlage anliegen.


Hat jemand Erfahrung mit der ein oder anderen Variante bzw. eine Antwort auf meine beiden Fragen?
Gerne auch mögliche Verbesserungsvorschläge :)

Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
C

CC35BS38

Ich würde bei dem geringen Unterschied die Wärmepumpe nehmen. Damit bist du unabhängiger. Wie hoch ist der Kostenunterschied laut deiner Rechnung pro Jahr?
 
WilderSueden

WilderSueden

Bei knapp 10c für Nahwärme würde ich zur Wärmepumpe tendieren. Bei 30c/kWh Strom brauchst du lediglich eine Jahresarbeitszahl=3, das schafft man im Neubau locker. Außerdem bindest du dich nicht an einen Monopolisten. Wer weiß, welche Preise für die Nahwärme in 5 Jahren aufgerufen werden.
Auf der technischen Seite ist die Nahwärme durch die hohe Temperatur ziemlich ineffizient. 35 Grad Vorlauf reicht im Neubau, die 65 Grad braucht man streng genommen nichtmal fürs Warmwasser. Den Photovoltaik-Strom würdest du durch Heizstäbe jagen statt mit einem COP von 3-4 durch die Wärmepumpe. Gerade in der Übergangszeit macht das durchaus einen Unterschied.
 
D

Daniel-Sp

Moin,
die ALM 4-12 hat laut Webseite eine Mindestleistung von 4kw, erscheint mir überdimensioniert.
Was sagt dann die Heizlastberechnung? Die kleinere wird schon groß genug sein. Ist der Speicher ein Kombipuffer oder sind Warmwasser und Heizungsseite getrennt?
Lass die ein Angebot für eine/die kleinere ALM machen und mache die Rechnung neu auf. Anschlusszwang habt ihr anscheinend nicht. Wie lange sind dann die Preise bei der Nahwärme garantiert?
Gruß aus Hamburg
 
H

Harakiri

Welche Oberpezialist hat dir die 12 kW Wärmepumpe verplant? "KfW40"-Häuser, auch mit 200 qm, haben "Schwierigkeiten" 5 kW Wärmepumpen auszulasten, und zwar auch nur dann wenn sie wochenlang bei NAT heizen müssen (sprich: nie und nimmer). Um sinnvoll zu vergleichen, muss du versuchen dir eine deutlich kleinere Wärmepumpe anbieten zu lassen - optimal wäre wenn sie bis 1,5 kW runtermodulieren kann. Und bitte ohne Puffer - brauchst du nicht, bringt nur Mehrkosten und Effizienzverluste.

Möchtest du auch im Sommer kühlen? Die Option liegt auf der Hand, insbesonders wenn du eine Photovoltaik-Anlage hast.
 
M

Mark_xx

Ich würde bei dem geringen Unterschied die Wärmepumpe nehmen. Damit bist du unabhängiger. Wie hoch ist der Kostenunterschied laut deiner Rechnung pro Jahr?
Laut meiner Rechnung ist der Unterschied bei etwa 250-300 Euro zugunsten der Wärmepumpe bei 30Ct Strompreis und 10 Ct Nahwärme. Dem gegenüber stehen halt etwa eine 700 Euro höhere Abschreibung bei der Wärmepumpe, wodurch die Nahwärme in der Gesamtbilanz ca. 400 Euro pro Jahr vorteilhafter ist - mal angenommen die Arbeitspreise ändern sich nicht
 
Zuletzt aktualisiert 12.03.2025
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